Die drei Säulen der vietnamesischen Küche sind Reis, frische Kräuter und die Sojasauce. Im Küstenstaat am Südchinesischen Meer verschmelzen Moderne und Tradition zu einer harmonischen Einheit. Die früheren Kolonialherren brachten französische Elemente in die vietnamesischen Küchen.
Von Hanoi im Norden bis zur Ho-Chi-Minh-Stadt im Süden geben grüne Kräuter den Ton in der Küche an. Die authentische vietnamesische Küche setzt weniger auf Schärfe, hier wird mit frischem Grün wie Koriander, Basilikum, Dill, Kresse, Schnittlauch und Minze gewürzt.
Grüne Blätter spielen auch noch eine andere große Rolle in dieser asiatischen Küche. Denn viele kleine Gerichte werden in Blätter gehüllt und so serviert. Neben den Kräutern sind Kokos, Ingwer, Knoblauch und Chili wichtige Zutaten für viele Gerichte. Die vietnamesische Küche arbeitet gerne mit Kontrasten. Die fünf wichtigsten Aromen süß, sauer, salzig, scharf und bitter werden absichtlich nicht zu einem Ganzen abgestimmt. Es wird so gekocht, dass die Aromen einzeln wahrgenommen werden können. Übrigens gilt die Küche in Vietnam als sehr gesund, nicht nur wegen der vielen frischen Zutaten, sondern auch weil sehr wenig Fett in den Topf kommt.
Reis gehört in Vietnam wie in allen asiatischen Ländern zu den Grundnahrungsmitteln. Im fruchtbaren Delta des Mekong liegen die weiten Reisfelder. Die Weiterverarbeitung zu Reisnudeln, Reismehl oder Reispapier gehört zu den kulinarischen Feinheiten der vietnamesischen Küche.
Die Frühlingsrolle ist eines der Nationalgerichte. Ebenso wie die berühmte vietnamesische Nudelsuppe. Traditionell wird die Nudelsuppe Pho Bo erst bei Tisch nach dem Auftragen perfektioniert, das geschieht mit frischen Kräutern.
Überall in Vietnam wird einem Baguette angeboten, was auf den ersten Blick etwas überraschend ist für den asiatischen Raum. Es handelt sich hierbei um ein Vermächtnis der Franzosen, die in den vergangenen Jahrhunderten viele Bodenschätze Vietnams genommen haben, aber immerhin das Rezept für Baguette daließen.