Das Berliner Theater "Russische Bühne" präsentiert die Inszenierung des letzten Stücks von Anton Tschechow – "Der Kirschgarten". Dieses Werk, das den Abschluss des Tschechows Theaters des russischen Absurden markiert, bleibt eines der rätselhaftesten Stücke der Weltliteratur. In ihm verweben sich das Komische und das Tragische auf eigentümliche Weise, während hinter der scheinbaren Leichtigkeit tiefgründige Fragen verborgen liegen, auf die es keine einfachen Antworten gibt.
Im Mittelpunkt steht die Familie Ranjewskaja, die verzweifelt an der Vergangenheit festhält, während die Realität unaufhaltsam voranschreitet. Der Verkauf des Anwesens und die Abholzung des Kirschgartens werden zu Symbolen des Wandels, dem die Figuren hilflos gegenüberstehen. Doch jedes Abschiednehmen bedeutet auch den Beginn eines neuen Weges, so schmerzhaft es auch sein mag. In diesem feinen Übergang zwischen Komödie und Drama spiegelt sich die ganze Tiefe von Tschechows Blick auf das Leben wider.
Die Aufführung stützt sich auf die Worte von Vladimir Nabokov: "Die Welt ist für Tschechow zugleich lächerlich und traurig – aber wer ihre Komik nicht erkennt, wird auch ihre Traurigkeit nicht begreifen." Die Aufführung findet im Vorfeld des Gedenktag an Anton Tschechow statt und erinnert an die ungebrochene Aktualität seiner Werke. Sie lädt dazu ein, in eine Welt einzutauchen, in der Vertrautes zerfällt und die Zukunft ungewiss, aber unvermeidlich bleibt.
Aufführung des Berliner Theaters "Russische Bühne" in russischer Sprache nach dem Stück von Anton Tschechow
Regie: Inna Sokolova-Gordon
Mit: Michael Lel, Ekaterina Warkentin, Johann Lel, Anna Miskes-Petrenko, Elena Bogoutdinova, Olga Levitskaya, Anastasia Friserger