Helmut "Sonny" Sonneberg wurde 1931 als Frankfurter Bub geboren, katholisch erzogen und erfuhr erst am Tag, als die Synagoge in seiner Nachbarschaft brannte, von seiner jüdischen Abstammung. Bis zu seinem Tod 2023 erzählte Sonny immer wieder von seiner eindrucksvollen Lebensgeschichte: Zuerst eine glückliche Kindheit im Ostend, dann die immer stärker werdenden Attacken von HJ-Mitgliedern, die Trennung von seiner Familie, das Leben in einem Ghettohaus, die Deportation in das KZ und Ghetto Theresienstadt und die Rückkehr nach Frankfurt - als einer der ganz wenigen Holocaust-Überlebenden in Frankfurt.
Unser Tourguide Sascha war mit Sonny befreundet. Da Sonny seine bewegende Geschichte nicht mehr selbst erzählen kann, machen unsere Stadtführungen sie nun erlebbar. Zusätzlich werden wir an historischen Orten erkunden, wie sich jüdisches Leben in Frankfurt vom Mittelalter an entwickelte: In der Judengasse, im Ostend und im Westend.
Einige Stationen der Führung:
- Sonnys Spielplatz: Die Straßen des Ostends
- Die Börneplatzsynagoge
- Der Alte Jüdische Friedhof mit Grabsteinen berühmter Persönlichkeiten
- Gedenkstein für ein Frankfurter Mädchen: Anne Frank
- Sichtbare Spuren der Judengasse
- Das frühere Gestapo-Hauptquartier im Westend
- Der Deportationsbahnhof im Ostend
Wichtig: Der erste Teil der Führung mit einer Dauer von 90 Minuten findet im Ostend statt. Danach können Sie frei entscheiden, ob Sie sich ausklinken oder noch am zweiten Teil im Westend mit einer Dauer von 30-40 Minuten teilnehmen. Dazu nutzen wir zwei Mal die Öffentlichen Verkehrsmittel (U-Bahn oder Straßenbahn). Tickets für den RMV (Stadtgebiet Frankfurt) sind nicht im Ticketpreis inkludiert. Jeder Teilnehmer wird darum gebeten, sich um sein Ticket selbst zu kümmern.
Literaturempfehlung: Matthias Thoma, Direktor des Eintracht-Museums, stand über mehrere Jahre in sehr engem Kontakt mit Sonny und hat seine Biographie in Buchform veröffentlicht: Sonnys Geschichte: Von Ausgrenzung und Eintracht.