Lesung und Gespräch mit Kristina Lunz zu feministischer Entwicklungspolitik

Geschlechtergerechtigkeit und Feminismus spielen nicht nur in Deutschland eine große Rolle – weltweit gibt es seit Jahrhunderten feministische Bewegungen, die sich für mehr Gerechtigkeit und Teilhabe einsetzen. Bislang ist in keinem Land eine volle Geschlechtergerechtigkeit umgesetzt. Dies spiegelt sich in verschiedenen Lebensbereichen wider und insbesondere dort, wo die Lebenssituationen ohnehin prekär sind, werden Frauen und Mädchen umso härter von Benachteiligungen getroffen. Die 2023 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vorgelegte Strategie für eine Feministische Entwicklungspolitik greift dies auf und zielt darauf ab, soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern weltweit zu beseitigen. Sie betont die Notwendigkeit, die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen von Frauen und Mädchen anzuerkennen und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu ergreifen. Dabei gibt es drei zentrale Bereiche, die zu mehr Gleichberechtigung führen sollen, die sogenannten „3 R“ - Rechte, Ressourcen und Repräsentanz:

Das Lieferkettengesetz stärkt zum Beispiel den Schutz von Frauen und Mädchen in der globalen Textilindustrie, die dort häufig unter schlechten Bedingungen arbeiten und stärkt somit die Rechte der Arbeiterinnen. Obwohl Frauen weltweit 43 Prozent der landwirtschaftlichen Arbeitskraft stellen und damit für Einkommen und Ernährung sorgen, machen sie weniger als 15 Prozent der Landbesitzenden aus. In Nepal hat ein Verband von Organisationen erfolgreich für eine Gesetzesänderung gekämpft, die Frauen den Besitz von Land und somit den Zugang zu Ressourcen erleichtert und ihren Lebensstandard erhöht. Mehr Repräsentanz von Frauen in politischen Entscheidungsgremien in Lusaka, Sambia, sorgt für eine bessere Wasserversorgung, da Frauen in Sambia oft alleine den Haushalt führen und besseres Wissen zum Wasserverbrauch haben.

Diese und weitere Themen greifen wir in unserer Veranstaltung auf und vertiefen sie anhand von konkreten Beispielen mit der Autorin Kristina Lunz. Die maßgebliche Vorreiterin zu Feministischer Außen- und Entwicklungspolitik in Deutschland wird aus ihrem Buch „Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch: Wie globale Krisen gelöst werden müssen“ lesen und außerdem aufzeigen, wie Handlungsmöglichkeiten aussehen, die sie in ihrem neuen Buch „Empathie und Widerstand“ skizziert (Neuerscheinung im Oktober 2024).

Zur Referentin:

Kristina Lunz

Kristina Lunz ist Unternehmerin, Autorin und Aktivistin. Sie ist CEO des Centre for Feminist Foreign Policy (CFFP), das sie 2018 mitbegründete. Sie wurde 2019 von Forbes als eine der "30 unter 30" ausgezeichnet, ist Young Leader der Atlantik-Brücke, Ashoka Fellow, BMW Foundation Responsible Leader, gehört zu den "Vordenker*innen 2020" von Handelsblatt/BCG und ist eine der "100 Frauen des Jahres 2020" des Focus Magazins. Zudem ist sie Mitglied der Advisory Group der Goalkeepers Initiative der Bill and Melinda Gates Foundation zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Kristina Lunz arbeitete 2019/20 als externe Beraterin im Auswärtigen Amt und gründete in dessen Auftrag das feministische Netzwerk Unidas. Sie war Gender- und Koordinationsbeauftragte für das United Nations Development Programme (UNDP) in Yangon, Myanmar und in New York und außerdem tätig für die Nichtregierungsorganisation Sisma Mujer in Bogotá, Kolumbien, mit Schwerpunkt auf "Frauen, Frieden und Sicherheit" (WPS). Sie besitzt zwei Masterabschlüsse der University College London und der University of Oxford.

Anmeldefrist für eine begrenzte Anzahl an Freikarten für den BPW Club München bis 25.9.2024. Bei No-Show oder Stornierung nach dem 25.09.2024 berechnen wir eine Gebühr in Höhe von 20€.

Gäste des BPW Club München können sich hier anmelden und vormerken lassen, sie werden bis 1.10.24 informiert, ob sie eine Freikarte erhalten.

Die Veranstaltung ist ein entwicklungspolitisches Bildungsangebot der Außenstelle Stuttgart von Engagement Global im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland (EBD). Sie findet in Kooperation mit den Business and Professional Women e.V. Club München statt.

Zum Veranstalter BPW München:

Business and Professional Women Germany Club München e.V. ist Teil eines multinationalen Verbandes mit dem Ziel, Networking und Frauenkarrieren zu fördern und sich insbesondere auch dafür einzusetzen, mehr Frauen in führende Positionen in Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit zu bringen.

https://www.bpw-muenchen.de/

Während der Veranstaltung werden Bilder und Videoaufzeichnungen gemacht, die gegebenenfalls in den sozialen Netzwerken, dem Internet und Printmedien veröffentlicht werden. Mit der Teilnahme an der Veranstaltung erklärst du dein Einverständnis zur Veröffentlichung.