Gegen das Vergessen – Für das Leben
Eine internationale Konferenz der Bildungsinitiative Ferhat Unvar im Haus für Demokratie und Vielfalt.
Date and time
Location
Congress Park Hanau
Schloßplatz 1 63450 Hanau GermanyRefund Policy
Agenda
9:00 AM
Check-In
10:00 AM
Statement Betroffenenperspektive
Sudhesh Dahad, Überlebender von 7/7 London
Moderiertes Gespräch: Serpil Temiz Unvar und Claus Kaminsky
Claus Kaminsky, Oberbürgermeister Stadt Hanau
Serpil Temiz Unvar, BI Ferhat Unvar
Aisha Camara, Moderation
Grußworte
Reem Alabali-Radovan – Antirassismusbeauftragte im Bund
11:30 AM - 11:50 AM
Keynote
Dr. Reiner Becker, Demokratiezentrums Hessen
Gamze Damat, Demokratiezentrum Hessen
12:00 PM - 1:15 PM
Panel 1
Reginie Sunder Raj, Beratungsstelle OPRA
Georges Salines, 13onze15
Zamran Butt, Leitung des Utoya Learning Centers
Espen Evjenth, Støttegruppa 25.Juni
1:15 PM
Pause ☕️
2:15 PM - 2:35 PM
Keynote
Prof. Dr. Tore Bjørgo, Universität Oslo
2:45 PM - 4:00 PM
Panel 2
Saraya Gomis, Pädagogin
Zeynep Demir, Psychologin
Lisbeth Royneland, Støttegruppen 22. Juli
Anna Milosevic, Leuven Institute of Criminology
4:00 PM
Präsentation: Zusammenarbeit und Ausblick
4:30 PM
Statement: Betroffenenperspektive
Assa Traoré, Französische Antirassismusaktivistin
5:00 PM
Ende
About this event
- Event lasts 7 hours
Find English version below
Hassverbrechen und Menschenfeindlichkeit ereignen sich nicht nur in Hanau, am 19. Februar 2020, sondern überall. Mit Betroffenen, Expertinnen und Experten sowie politischen Entscheidungsträgern aus ganz Europa werden Erfahrungen ausgetauscht und Strategien und Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Hasskriminalität entwickelt.
Sa., 23. November 2024, 10–17 Uhr
Congresspark, Schloßplatz 1, Hanau
15,00 € Konferenzpauschale (für Getränke und Speisen während der Tagung)
Die Konferenzsprachen sind deutsch und englisch. Live-Übersetzungen auf deutsch und englisch werden jederzeit zur Verfügung gestellt.
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On February 19, 2020, 10 people fell victim to a right-wing extremist attack in Hanau. Hate crimes and misanthropy occur not only in Hanau but everywhere. Experiences are shared with those affected, experts and political decision-makers from all over Europe and strategies and recommendations for dealing with hate crime are developed.
Sat., November 23, 2024, 10 a.m. - 5 p.m.
Congresspark, Schloßplatz 1, Hanau
15.00 € conference fee (for drinks and food during the conference)
The conference languages are German and English. Interpreting in German and English will be provided at any time.
Programm
Intro: 10:00–11:00 Uhr
Statement: Betroffenenperspektive
Dauer: 15 Min./ Sprache: Englisch
- Sudhesh Dahad – Überlebender der Terrorattacke auf die Londoner U-Bahn am 07.07.2005 und Beteiligter am „Resilience in Unity“ Projekt
Moderiertes Gespräch: Serpil Temiz Unvar und Claus Kaminsky
Dauer: 20 Min./ Sprache: Deutsch
- Claus Kaminsky, Oberbürgermeister der Stadt Hanau
- Serpil Temiz Unvar, Gründerin der Bildungsinitiative Ferhat Unvar
- Moderation: Aisha Camara
Grußworte
Dauer: 15 Min./ Sprache: Englisch
- Reem Alabali-Radovan – die Antirassismusbeauftragte der Bundesregierung
- Vertreter des Auswärtigen Amts
Teil 1: 11:30–13:15 Uhr
Keynote: Lessons learned?! Der rechtsterroristische Anschlag von Hanau und seine Folgen für Kommune, Zivilgesellschaft und Pädagogik
Dauer: 20 Min./ Sprache: Englisch
Im Rahmen des Vortrags werden die Ergebnisse einer noch unveröffentlichten Studie vorgestellt.
Referenten:
- Dr. Reiner Becker (Deutschland) – ist Politikwissenschaftler und Leiter des Demokratiezentrums Hessen im Beratungsnetzwerk Hessen- Gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich Rechtsextremismus.
- Gamze Damat (Deutschland) – ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Demokratiezentrum Hessen der Universität Marburg.
Panel 1: „Reaktionen und Herausforderungen nach Anschlägen und Fällen von Hasskriminalität aus verschiedenen Perspektiven“
Dauer: 75 Min. / Sprache: Englisch
Panel-Teilnehmende:
- Reginie Sunder Raj (Deutschland) – arbeitet für die Beratungsstelle OPRA und berät Opfer rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Das Projekt ist spezialisiert auf die psychischen Folgen von Traumatisierung durch Gewalterfahrungen im Bereich der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit.
- Georges Salines (Frankreich) – verlor seine Tochter Lola bei dem islamistischen Anschlag auf die Konzerthalle Bataclan im November 2015 in Paris. Nach den Anschlägen gründete er mit anderen Angehörigen und Überlebenden die Organisation “13onze15” und ist Mitglied in der der französischen Vereinigung der Opfer des Terrorismus (AVT).
- Zamran Butt (Norwegen) - Leiter des Utoya Learning Centers
- Espen Evjenth (Norwegen) – Überlebender des islamistischen Anschlags auf eine queere Bar in Oslo im Juni 2022. Er ist Leiter der “Støttegruppa 25.Juni”, einer Interessenvertretung, die sich nach dem Anschlag gründete und sich für die Belange der Betroffenen einsetzt.
Teil 2: 14:15–17:00 Uhr
Keynote: Preventing Hate Crimes: A holistic approach
Dauer: 20 Min./ Sprache: Englisch
Einführung in die Begriffe der Präventionsarbeit und Extremismusforschung und Schaffung einer gemeinsamen Wissensbasis für das zweite Panel.
Referent:
- Prof. Dr. Tore Bjørgo (Norwegen) – Hochschulprofessor und Gründungsdirektor des "Centre for Research on Extremism: The Extreme Right, Hate Crime and Political Violence” in Oslo/Norwegen. Seine Forschungsarbeit beschäftigt sich unter anderem mit Politischer Gewalt, Terrorismus, Extremismus und Deradikalisierung.
Panel 2: Potenziale von Institutionen und Bildung – Chancen der Zusammenarbeit
Dauer: 75 Minuten/ Sprache: Englisch
Panel-Teilnehmende:
- Prof. Dr. Tore Bjørgo (Norwegen) – Hochschulprofessor und Leiter des "Centre for Research on Extremism: The Extreme Right, Hate Crime and Political Violence” (C-Rex) in Oslo/Norwegen. Seine Forschungsarbeit beschäftigt sich mit politischer Gewalt, Terrorismus, Extremismus und Deradikalisierung.
- Saraya Gomis (Deutschland) – Pädagogin und ehemalige Staatssekretärin für Vielfalt und Antidiskriminierung der Berliner Senatsverwaltung. Sie engagiert sich im Bereich der diskriminierungskritischen Bildungsarbeit und Organisationsentwicklung.
- Zeynep Demir (Deutschland) – Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am IKG Bielefeld. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Migration, Rassismus und Anpassungsprozessen von Individuen in veränderten kulturellen Kontexten.
- Lisbeth Royneland (Norwegen) – Leiterin der "Støttegruppen 22. Juli”, einer Interessenvertretung von und für Überlebende und Hinterbliebene der rechtsterroristischen Anschläge auf der Insel Utoya und im Regierungsviertel von Oslo am 22. Juli 2011. Lisbeth verlor bei dem Anschlag auf der norwegischen Insel ihre Tochter Synne.
- Anna Milosevic (Belgien) – forscht zu erinnerungskulturellen Prozessen. In ihrem Buch “Victims and Memory after Terrorism” setzt sie sich mit Erinnerungsdiskursen im öffentlichen Raum nach terroristischen Anschlägen auseinander und stellt den Umgang von Betroffenen damit in den Mittelpunkt.
Präsentation: Zusammenarbeit und Ausblick
Dauer: 30 Minuten/ Sprache: Englisch
Die auf der Konferenz erarbeiteten Inhalte werden reflektiert und die zukünftige Arbeit der Bildungsinitiative Ferhat Unvar und der Stadt Hanau präsentiert.
Statement: Betroffenenperspektive
Dauer: 15 Minuten/ Sprache: Französisch
- Assa Traoré (Frankreich) – französische Antirassismusaktivistin und Leiterin des Komitees “Wahrheit und Gerechtigkeit für Adama”. Anlass dafür war der bis heute ungeklärte Tod ihres Bruders in Polizeigewahrsam, der in Frankreich landesweite Proteste auslöste und eine Debatte über Rassismus und Polizeigewalt entfachte.
Über die Konferenz
Die internationale Konferenz „Gegen das Vergessen – Für das Leben“ thematisiert die Auswirkungen von Hassverbrechen, Diskriminierung und extremistischer Gewalt und rückt die damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen in den Fokus. Als Phänomen bedrohen sie nicht nur marginalisierte Personen, sondern sind eine Gefahr für das gesellschaftliche Zusammenleben und die Stabilität demokratischer Systeme.
Deshalb ist es umso dringender, Strategien zu ihrer Prävention und Bekämpfung zu entwickeln, um die Resilienz demokratischer Strukturen zu stärken. Dafür ist es entscheidend, die Kämpfe und Erfahrungen der Personen sichtbar zu machen, die von den realen Auswirkungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit unmittelbar betroffen sind. In vielen europäischen Ländern haben diese Betroffenen Selbstorganisationen und Initiativen gegründet.
Trotz anhaltender Traumatisierung klären sie auf, arbeiten gegen das Vergessen und sensibilisieren für die Auswirkungen von Hassverbrechen, Diskriminierung und extremistischer Gewalt. Deshalb soll diese Konferenz eine Plattform für sie bieten, ihre Erfahrungen zu teilen und im Austausch mit Fachleuten konkrete Maßnahmen und Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Hasskriminalität zu entwickeln.
Nur mit Unterstützung von Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft können Herausforderungen bewältigt und neue Wege der Zusammenarbeit etabliert werden. Dabei müssen Brücken über Ländergrenzen hinweg gebaut werden: Denn gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und die daraus resultierende Gewalt sind keine lokalen Phänomene, sondern erfordern transnationale Handlungsstrategien und Bündnisse.
Frequently asked questions
Die Konferenz stellt kostenlose Getränke und Speisen zur Verfügung. Hierfür benötigen wir eine Unkostenpauschale von 15 Euro.