Fachtag "tanz + theater machen stark"

Der Bundesverband Freie Darstellende Künste (BFDK) lädt zum Fachtag des Förderprogramms „tanz+theater machen stark“ ein.

Wie können Zugänge zu kultureller Praxis geschaffen werden, die Teilhabe für Kinder und Jugendliche ermöglichen und zur Selbstermächtigung ermutigen?

Die Fachkonferenz findet in Präsenz und in deutscher Lautsprache statt. Die Veranstaltung wird in deutscher Laut- und Gebärdensprache verdolmetscht.

Im ersten Teil des Fachtages beschäftigen wir uns mit den Konzeptionen der „tanz+theater machen stark“-Projekte. Dorothea Hilliger ermutigt mit ihrem Impuls dazu, die Grenzregionen zwischen Kunst und Pädagogik immer wieder neu auszuloten und einen fremden Blick auf die eigene künstlerische Praxis mit Kindern und Jugendlichen zu werfen. In den anschließenden Gesprächsrunden wollen wir die Auswirkungen dieser Grenzerkundung auf die Praxis diskutieren.

Wie kann ein Projekt für hörende und Taube* Teilnehmende gestaltet werden? Mit einem praktischen Workshop mit Bartesch&Kress GbR erkunden wir gemeinsam, wie eine kulturelle Bildungspraxis aussehen kann, die Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung Teilhabe ermöglicht und dabei ihre Lebensrealitäten berücksichtigt. Was braucht es, um Projekte barriereärmer zu gestalten?

Der Fachtag mit Vorträgen, Diskussionen und Workshops ist ein Erfahrungsaustausch für am Programm Beteiligte, Künstler*innen und ihre Bündnispartner*innen sowie für alle am Thema Interessierten.

Programmpunkte:

Tagesmoderation: Eckhard Mittelstädt, Projektleitung „tanz+theater machen stark“

9.30 Uhr: Ankommen und Registrierung

10.00 Uhr: Eröffnung und Begrüßung

· Eröffnung durch Gabi dan Droste, Leitung FELD

· Begrüßung durch Nina de la Chevallerie (Vorstandsmitglied BFDK e.V.)

10:30 Uhr: Kunst macht stark - Plädoyer für eine Pädagogik der Grenzerkundung

Impulsvortrag von Prof. Dr. Dorothea Hilliger

Dorothea Hilliger, Professorin für Performative Künste und Bildung, ehemalige Präsidentin der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Aktuelle Schwerpunkte ihrer Arbeit und Forschung sind das Transferpotential der Künste in ihrer Bedeutung für Entwicklungsprozesse verschiedenster Art, so auch für die Erneuerung und den Erhalt demokratischer Strukturen sowie für institutionelle Entwicklungsprozesse. Im Zentrum ihrer Berufsbiografie stehen Formen und Formate einer künstlerisch verstandenen Theater-pädagogik und die Bedeutung ihrer institutionellen Anerkennung und Eingebundenheit. Dorothea Hilliger studierte Germanistik, politische Wissenschaften, Theaterwissenschaften und Theaterpädagogik. Vor ihrer Berufung an die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig arbeitete sie an verschiedenen Theatern, in der Freien Szene sowie als Theaterlehrerin.

11:30 Uhr: Pause

11:50 Uhr: Drei Gesprächsrunden zu den Themen:

· „Provokationslisten“ – Wie überlistet man die eigene Routine ohne sie aufzugeben? Moderiert von Christine Brinkmann

· „Suchbewegung“ – Das Künstlerische in der kulturellen Bildung aufsuchen. Moderiert von Nina de la Chevallerie

· „Anfangen“ – Anfänge finden, die Prämissen setzen (Diese Gesprächsrunde wird in deutscher Laut- und Gebärdensprache verdolmetscht.) Moderiert von Harald Redmer

13:00 Uhr: Mittagspause

14:00 Uhr: Ohne Sprache spielen: Kulturelle Bildung aus Tauber* und hörender Perspektive

In dem praxisorientierten Workshop mit den Künstler*innen Jan Kress (Taub*) und Charlotte Bartesch (hörend) erproben Teilnehmende durch tänzerisch-spielerische Übungen, wie sie Angebote ohne Sprache gestalten können. Der Fokus liegt auf der Schaffung eines inklusiven Umfelds, in dem sowohl Taube* als auch hörende Kinder und Jugendliche gemeinsam aktiv werden können. Durch Bewegungsansätze und nonverbale Kommunikation erleben die Teilnehmenden, wie sie Barrieren abbauen und eine gemeinsame Ausdrucksform finden. Ziel ist es, ein künstlerisches Angebot zu entwickeln, das die Teilhabe aller fördert und die Freude an der Bewegung in den Vordergrund stellt. Der Workshop findet in Deutscher Gebärden- und Lautsprache statt.

Die GbR Bartesch&Kress besteht aus dem Künstler*innen Duo Jan Kress (Taub*) und Charlotte Bartesch (hörend). Jan Kress ist Tänzer, Performer und Choreograf. Charlotte Bartesch ist Theaterpädagogin und Performerin. Gemeinsam ermöglichen sie inklusive Theaterarbeit auf Deutscher Laut- und Gebärdensprache. In ihrer Arbeit kreieren sie oft Momente ganz ohne Sprache, in denen der Fokus auf neue Kommunikationsformen gesetzt wird. Sie rufen Projekte ins Leben, bei denen Inklusion nicht nur für die Teilnehmenden gewährleistet, sondern auch im Leitungsteam gelebt wird. Als Bartesch&Kress leiten sie Projekte, Workshops und Fortbildungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Durch ihre unterschiedlichen Kompetenzen und Erfahrungen ergänzen sie sich auf künstlerischer, pädagogischer und sprachlicher Ebene.

16:00 Uhr: Pause

16:20 Uhr Abschlussrunde

17:00 Uhr: Ende der Veranstaltung

Das Programm und weitere Informationen werden auf der Webseite des BFDK fortlaufend aktualisiert.

Anmeldefrist: Bis zum 02. Oktober 2024 oder bis alle Plätze belegt sind.

Barrierefreiheit:

• Die Veranstaltungsräume sind barrierefrei zugänglich.
• Die Fachkonferenz findet in Präsenz und in deutscher Lautsprache statt.
• Es wird eine Verdolmetschung in Deutsche Gebärdensprache geben.
• Der Workshop findet auf Deutscher Gebärdensprache und Lautsprache statt.
• Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos

Sollten Sie nach Anmeldung kurzfristig nicht teilnehmen können, bitten wir Sie höflich um eine offizielle Abmeldung.

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an das „tanz+theater machen stark“-Team: buendnisse@darstellende-kuenste.de

Taub* schließt verschiedene Identitäten und Lebensrealitäten wie gehörlos, schwerhörig, CI-tragend sowie spätertaubt ein.

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Das Programm „tanz+theater machen stark“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste e. V. wird im Rahmen von „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert .