INDUSTRIEKULTUR vor Ort | Arzneimittelhistorische Schätze

INDUSTRIEKULTUR vor Ort | Arzneimittelhistorische Schätze

Prof. Dr. Wahrig und Dr. Anette Marquardt berichten über historische Arzneimittel und die alte Apotheke in Wolfenbüttel mit ihren Schätzen

Datum und Uhrzeit

Mo. 23. Sep. 2024 17:00 - 18:30 CEST

Veranstaltungsort

Beethovenstraße 55

Beethovenstraße 55 38106 Braunschweig Germany

Zu diesem Event

Pflaster, Pulver, Schlankheitspillen


Wie hat man vor den Klebepflastern Hautwunden versorgt? Konnte der Klapperstein den Geburtsverlauf beeinflussen? Wie lange hat man schon Schwefel arzneilich genutzt? Die Führung erläutert anhand einer Auswahl von Exponaten im historischen "Alchemielabor" der TU Braunschweig, wie in früheren Zeiten Arzneimittel hergestellt, sortiert, abgegeben und angewendet
wurden und wie der Übergang von der handwerklichen zur industriellen Arzneimittelherstellung aussah.

Die Arzneimittelhistorische Sammlung der TU Braunschweig wurde von Wolfgang Schneider (1912-2007) gegründet. Schneiders arzneimittelhistorische Forschungen konzentrierten sich auf chemische Arzneimittel zwischen der Frühen Neuzeit und dem 19. Jahrhundert. Von Schneiders Sammlungstätigkeit und der seiner Nachfolgerin Erika Hickel (1934-2020) sind rund 1200 Substanzen und Präparate aus dem 17. bis 20. Jahrhundert erhalten. Sie bilden heute das Herzstück der „Arzneimittelhistorischen Sammlung“. Weitere Sammlungen pflanzlicher Arzneimittel, Labor- und Apothekenkleingeräte, historischer Schriften, Bilddokumente und Arzneimittel des 20. und 21. Jahrhunderts u.a. sind unter der Leitung von Bettina Wahrig und durch die umfassende Tätigkeit von Anette Marquardt hinzugekommen. Zusammen geben die Teilsammlungen Einblicke in fünf Jahrhunderte der Arzneimittelgeschichte. Die Führung im 5. Stock des "Pharmaziezentrums", Beethovenstr. 55, macht anschaulich, wie in früheren Jahrhunderten Arzneimittel hergestellt und angewendet wurden und zeigen, wie hier Kultur und wissenschaftliches Wissen zusammenkamen.


Ein Sonderbestand kam vor kurzem in die Sammlung: Seit dem 16. Jahrhundert gab es in Wolfenbüttel eine fürstliche Apotheke, die 1706 privatisiert und 1771 privilegiert wurde. Von 1843 bis 1960 führten Mitglieder der Familie Gerhard die Apotheke. Das nun nicht mehr als Apotheke genutzte Gebäude wird seit 2022 umfassend saniert. Für Dr. Anette Marquardt, Sammlungs- und Gefahrstoffexpertin, und Prof. Dr. Bettina Wahrig von der Abteilung für Pharmazie- und Wissenschaftsgeschichte der TU Braunschweig, ergab sich die Gelegenheit, zusammen mit Studierenden die umfangreichen Altbestände in Augenschein zu nehmen.

Leitung: Henrik Volkers

(c) Dr. A. Marquardt

Veranstaltet von

Wir vom Forum Industriekultur e. V. haben das Ziel, die Industriekultur sichtbar und erlebbar zu machen.

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