29. ROHKUNSTBAU – Aufbruch, wohin?
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29. ROHKUNSTBAU – Aufbruch, wohin?

30 Jahre Rohkunstbau 1994 – 2024 | Schloß Altdöbern

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Sa. 21. Sep. 2024 12:00 - 18:00 CEST

Veranstaltungsort

Schloss Altdöbern

Am Park 03229 Altdöbern Germany

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  • Eventdauer: 6 Stunden

Nach der friedlichen Revolution 1989 folgte der Beitritt der fünf ostdeutschen Länder zur Bundesrepublik. Hieß es zu Beginn „Wir sind das Volk!“ hatten sich die Parolen sehr schnell zu „Wir sind ein Volk!“ verändert. Zu diesem Zeitpunkt wusste niemand mit welchen Folgen für die Einzelnen, die Familien, die Kommunen und die Wirtschaftsbetriebe in Ostdeutschland. Gleich zu Beginn der 90er Jahre machte sich tiefe Verunsicherung breit: erste Entlassungen, Betriebsschließungen, neue Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt, Debatten über die Stasi und die DDR-Geschichte und ein Fremdeln mit der neu gewonnenen Freiheit. Viele Menschen fühlten sich aus der Bahn geworfen, Familien zerbrachen, sozialer Halt ging verloren. Nazis tauchten auf und damit auch immer mehr Gewalt. Rassismus und Menschenverachtung brachen sich nicht nur in Ostdeutschland Bahn. Rostock Lichtenhagen und Hoyerswerda stehen neben den Brandanschlägen von Solingen und Mölln.


Doch die 90er Jahre sind nicht nur mit negativen Erfahrungen verknüpft. Sie waren auch Aufbruch, Neuanfang, Offenheit, ein hedonistisches und positives Lebensgefühl. Die Kriegsgefahr in Europa schien für immer gebannt, die Demokratie verankert und eine offene Welt für alle fanden in Rave und Techno ihren kulturellen Ausdruck. 1994 wurde Rohkunstbau gegründet und fand das erste Mal in der Rohbauhalle in Groß Leuthen als Wochenend-Happening statt. Auf dem Land war es, so einer der Gründer, die Antwort auf die Langeweile der Nachwendezeit.


2024 existiert Rohkunstbau seit 30 Jahren. Die 29. Ausstellung wagt einen Rückblick auf diese 90er Jahre, auf die Baseballschläger Jahre, auf eine rechtsradikale Jugendkultur aber auch auf die Lebensfreude und die Freiheit, die Lust auf das Neue.


Fünf bildende Künstler*innen präsentieren in diesem Jahr Arbeiten. Worauf blicken Sie zurück? Welche Gefühle waren leitend? Wo stehen Sie heute? Die Arbeiten von Thomas Florschuetz (D): Fotografie, Gregor Hildebrandt (D): Installation, Markus Matthias Krüger (D): Malerei, Via Lewandowsky (D): Installation, Cornelia Schleime (D): Malerei werden durch zwei Projektionen ergänzt. Dokumentarische Fotos von Andreas Herzau aus den 90er Jahren sollen die Zeit einfangen. Eine weitere Arbeit ist der Spielfilm „Herzsprung“ (1992) von Heike Misselwitz, der im Rahmen der Ausstellung angeschaut werden kann.

Schloss Altdöbern - eines der schönsten Barockschlösser in Brandenburg - ist dieses Jahr zum zweiten Mal Austragungsort von Rohkunstbau. Erkunden Sie die Korrespondenz von zeitgenössischer Kunst und der historischen Innenausstattung aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Wir bedanken uns bei unseren Förderern.

Der 29. Rohkunstbau wird gefördert durch:

Veranstaltet von

0 € – 12 €